

Parlament in Litauen bestätigt Sozialdemokratin Ruginiene als Regierungschefin
Das Parlament in Litauen hat knapp vier Wochen nach dem Rücktritt von Regierungschef Gintautas Paluckas die bisherige Sozial- und Arbeitsministerin Inga Ruginiene als neue Ministerpräsidentin bestätigt. Die Sozialdemokratin hat nun 15 Tage Zeit, um den Abgeordneten ein Kabinett und ein Regierungsprogramm zur Abstimmung vorzulegen.
Ruginiene hat eine weitere Unterstützung der Ukraine, höhere Verteidigungsausgaben und eine Verringerung der sozialen Ungleichheit in dem baltischen Staat versprochen. Zuvor waren Vorbehalte gegen die 44-Jährige geäußert worden, weil sie Verwandte im Nachbarland Russland hat, die sie zuletzt 2015 und 2018 besucht hatte.
Ruginienes Sozialdemokratische Partei Litauens (LSDP) regiert in einer Koalition mit der Mitte-links-Partei Demokratische Union für Litauen und der populistischen Partei Morgenröte von Nemunas. Mehrere tausend Menschen demonstrierten am Dienstag gegen die neue Regierung und warfen ihr vor, pro-russische Politiker und Impfgegner zu beteiligen.
Der bisherige Regierungschef Paluckas hatte Ende Juli nach Korruptionsvorwürfen seinen Rücktritt angekündigt. Der 45-Jährige trat auch als Parteichef der Sozialdemokraten zurück. Gegen Paluckas wird wegen mutmaßlicher Finanzvergehen ermittelt, die Unternehmen von ihm betreffen.
L.Costa--GdR