

Strack-Zimmermann bemängelt nach Merz' Wahlpleite "fehlende Führungsstärke"
Die EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) hat nach der gescheiterten Wahl von Friedrich Merz (CDU) im Bundestag "fehlende Führungsstärke" bei SPD und Union bemängelt. Die Wahlpleite sei "kein Zufall" gewesen, sondern das Resultat "politischer Naivität", schrieb Strack-Zimmermann am Dienstag im Onlinedienst Bluesky. "Das ist umso bedenklicher, wenn man betrachtet, dass diese Führungspersönlichkeiten bald Entscheidungen treffen müssen, die weit über parteipolitische Taktik hinausgehen", fügte sie hinzu.
Strack-Zimmermann, die seit vergangenem Jahr für die FDP im EU-Parlament sitzt, sprach von einem "Zeichen politischer Instabilität, das sich Deutschland in diesen Zeiten absolut nicht leisten kann". Es handele sich um das "Ergebnis politischer Fehleinschätzungen und mangelhafter Vorbereitung".
Namentlich kritisierte Strack-Zimmermann die Fraktionsvorsitzenden der SPD und der CDU, Lars Klingbeil und Jens Spahn. Diese hätten im Vorfeld der Kanzlerwahl "sehr genau arbeiten" und die "eigene Fraktion abholen" müssen.
"Einfach darauf zu hoffen, dass es schon klappen wird, ist kein professioneller Politikstil - das ist Wunschdenken", argumentierte die FDP-Politikerin. Wenn bei künftigen Entscheidungen, etwa beim Thema Sicherheit, "mit derselben Sorglosigkeit vorgegangen wird, können wir uns warm anziehen", warnte sie.
Merz war am Vormittag überraschend bei der Kanzlerwahl im Bundestag gescheitert. Er erhielt bei der geheimen Abstimmung nur 310 Stimmen und damit sechs weniger als nötig. Union und SPD haben zusammen im Bundestag eigentlich 328 Abgeordnete. Noch nie scheiterte ein Kanzlerkandidat zuvor in einem ersten Wahlgang.
A.Sala--GdR