Giornale Roma - Organisatoren von Anti-Rechts-Festival in Jamel mit Aachener Friedenspreis geehrt

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Organisatoren von Anti-Rechts-Festival in Jamel mit Aachener Friedenspreis geehrt
Organisatoren von Anti-Rechts-Festival in Jamel mit Aachener Friedenspreis geehrt / Foto: LUKAS BARTH-TUTTAS - AFP/Archiv

Organisatoren von Anti-Rechts-Festival in Jamel mit Aachener Friedenspreis geehrt

Die Organisatoren des gegen rechtsextreme Aktivitäten gerichteten Musikfestivals Jamel rockt den Förster sind am Montag mit dem diesjährigen Aachener Friedenspreis ausgezeichnet worden. Bei der Zeremonie in der Aula Carolina wurde die Ehrung durch den Trägerverein des Friedenspreises offiziell übergeben. Zweiter Preisträger ist eine iranische Medienplattform. Bekannt waren die Preisträger bereits seit Mai, die Verleihung erfolgte nun zum Antikriegstag.

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Das Festival Jamel rockt den Förster ist überregional bekannt. Das Veranstalterehepaar, Birgit und Horst Lohmeyer, stelle sich seit nunmehr 18 Jahren in ihrem Wohnort Jamel in Mecklenburg-Vorpommern "trotz zahlreicher Bedrohungen und Angriffe gegen den Rechtsextremismus vor ihrer Haustür und überall", erklärte der Trägerverein bereits vor der Preisverleihung.

Das Festival begann als Sommerfest gegen die Aktivitäten von Neonazis, die sich in dem Dorf in Nordwestmecklenburg gezielt ansiedelten, um dort ein eine völkische Gemeinschaft nach eigenen ideologischen Vorstellungen aufzubauen. Die Schirmherrschaft hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Dieses Jahr fand das Festival am 22. und 23. August statt.

Der inzwischen seit 37 Jahren verliehene Friedenspreis ist zweigeteilt und geht jährlich an zwei Initiativen oder Menschen. Die Preisträger erhalten je 2000 Euro.

Zweiter Preisträger ist in diesem Jahr die iranische Medienplattform Amirkabir, die nach Angaben des Trägervereins über Missstände und Menschenrechtsverletzungen im Iran berichtet und iranische Oppositionelle vernetzt.

Laut Trägerverein hatte der in Armenien lebende Chefredakteur der Medienplattform den Friendenspreis persönlich entgegennehmen wollen. Er habe jedoch von den deutschen Behörden kein Einreisevisum erhalten, hieß es in einer Mitteilung von vergangener Woche. Der Trägerverein kritisierte die Entscheidung scharf.

Der Aachener Friedenspreis wird jährlich für den Einsatz für Frieden und Verständigung verliehen, die Preisvergabe selbst findet jeweils zum Antikriegstag am 1. September statt. Ziel der Organisatoren ist es nach eigenen Angaben, Menschen und Initiativen auszuzeichnen, die sich an der Basis "von unten her" und unter oftmals widrigen Bedingungen engagieren.

Der Aachener Friedenspreis wird von einer Bürgerinitiative getragen. Jeder kann Vorschläge einreichen, die Entscheidung über die Preisträger trifft die Mitgliederversammlung des Trägervereins. Im vergangenen Jahr wurden die gegen Rechtsextremismus kämpfende Organisation Omas gegen rechts sowie die Initiative Youth Initiative for Human Rights, die sich auf dem Balkan für die Demokratieförderung unter Jugendlichen einsetzt, ausgezeichnet.

A.Rossi--GdR