

Überfall auf Kim Kardashian: Zehn Jahre Haft für Hauptangeklagten gefordert
Im Prozess zum Raubüberfall auf den US-Reality-Star Kim Kardashian in Paris hat die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft für den Hauptangeklagten gefordert. Acht der zehn Angeklagten bezeichneten sich als unschuldig, "aber ich bin fest überzeugt, dass sie alle schuldig sind", sagte Staatsanwältin Anne-Dominique Merville am Mittwoch in ihrem Plädoyer. Heute würden die Angeklagten wie eine Diebesbande von Opas dargestellt.
"Aber 2016 waren es erfahrene Kriminelle mit Verbindungen zum organisierten Verbrechen", betonte die Staatsanwältin. Bei dem Hauptangeklagten bestehe zwar kein Risiko mehr, dass er weitere Taten begehe, aber er müsse für seine Taten bestraft werden, erklärte sie.
Der 69 Jahre Aomar Aït Khedache nahm die Strafforderung regungslos auf. Er ist inzwischen taub und weitgehend stumm und folgte der Verhandlung, die live verschriftlicht wurde, auf einem Computer.
Er hatte früh seine Mitverantwortung eingeräumt, aber bis zuletzt bestritten, dass er der Strippenzieher gewesen sei. Nach Ansicht der Staatsanwältin bestehen jedoch keine Zweifel daran, dass er den Auftrag gegeben und die Mittäter rekrutiert habe. Er habe außerdem einen Großteil der Beute in Brüssel weiterverkauft.
Die Diebesbande hatte 2016 am Rande der Fashion Week bei einem Überfall auf das von Kardashian bewohnte Luxushotel Schmuck im Wert von etwa neun Millionen Euro erbeutet.
Kardashian war in der vergangenen Woche selber vor Gericht erschienen und hatte ihre Erlebnisse geschildert. Die 44-jährige Influencerin und Unternehmerin berichtete von ihrer Todesangst, erklärte aber auch, dass sie dem Hauptangeklagten verzeihe. Mit dem Urteil wird am Freitag gerechnet.
G.Galli--GdR