

Apple vermeldet Rekordgewinn - und fürchtet Kosten in Millionenhöhe wegen US-Zöllen
Der US-Tech-Konzern Apple hat im ersten Quartal dieses Jahres einen unerwarteten Rekordgewinn eingefahren - und fürchtet zugleich Zusatzkosten in Millionenhöhe wegen der von Präsident Donald Trump verhängten Zölle. Auch wenn die Zoll-Auswirkungen zu Jahresbeginn "begrenzt" gewesen seien, könnten die US-Zölle den Konzern im laufenden Quartal 900 Millionen Dollar (rund 797 Millionen Euro) kosten, sagte Apple-Chef Tim Cook am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz. Er erwarte, dass die meisten der in den USA verkauften iPhones künftig "in Indien" hergestellt würden.
Ein Grund für den Apple-Umsatz in Höhe von 95,4 Milliarden Dollar im kürzlich beendeten Quartal war vor allem der Verkauf von iPhones - der dabei erzielte Gewinn belief sich auf 24,8 Milliarden Dollar. Der Analyst Angelo Zino von CFRA Research wies insbesondere auf das "starke Wachstum" von Apple in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in Japan hin. Viele Käufer wollten damit aus seiner Sicht den US-Zöllen zuvorkommen.
Zwar seien Apple-Produkte vorerst von Trumps strengsten reziproken Zöllen ausgenommen, sagte Cook. Vor Quartalsende sei aber nicht sicher, ob es noch weitere Maßnahmen geben werde. Daher seien die genauen Auswirkungen der Zölle schwer abzuschätzen.
US-Präsident Donald Trump fährt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit vor gut hundert Tagen einen harten Kurs gegen China. Die von ihm verhängten Zölle gegen die Volksrepublik summieren sich auf 145 Prozent. China verhängte seinerseits Gegenzölle von 125 Prozent auf US-Importe. Für bestimmte elektronische Güter wie Smartphones und Computer erließ Washington vorübergehend Ausnahmen. Diese Produkte stehen für mehr als 20 Prozent der US-Importe aus China.
Laut Cook werden einige der in den USA verkauften Apple-Produkte in Vietnam hergestellt, darunter iPads, Computer, Apple Watches und AirPods. China werde demnach weiterhin das Land sein, in dem die meisten Apple-Produkte für den Verkauf außerhalb der USA produziert würden.
Apple habe "vor einiger Zeit gelernt, dass es zu riskant ist, alles an einem Ort zu haben". Daher habe der Konzern im Laufe der Zeit "für bestimmte Teile der Lieferkette neue Bezugsquellen erschlossen", sagte Cook vor Analysten. Dies könnte sich ihm zufolge "künftig fortsetzen".
S.Monti--GdR