Polizei: Neun Menschen bei Angriff in Zug in England lebensgefährlich verletzt
Bei einem Angriff in einem Zug in England sind mehrere Menschen niedergestochen und schwer verletzt worden. Zehn Menschen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte die britische Bahnpolizei mit. Neun von ihnen schwebten demnach offenbar in Lebensgefahr. Zwei Verdächtige wurden nach dem Vorfall in der ostenglischen Region Cambridgeshire festgenommen. Der britische Premierminister Keir Starmer sprach von einem "zutiefst beunruhigenden" Vorfall.
Die Anti-Terror-Polizei unterstütze die Ermittlungen, erklärte die Bahnpolizei. Der Zug wurde in der Stadt Huntingdon gestoppt, bewaffnete Polizisten waren im Einsatz. Dutzende Rettungsfahrzeuge waren vor Ort. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP sah, wie Menschen in Rettungsdecken weggeführt wurden.
Ein Zeuge sagte der Zeitung "The Times", er habe einen Mann mit einem großen Messer und "überall Blut" gesehen. Bahnreisende hätten sich in den Toiletten eingeschlossen.
Der Bahnbetreiber London North Eastern Railway (LNER) erklärte, auf seinem gesamten Streckennetz sei wegen des Einsatzes der Bahnverkehr eingestellt worden. LNER bedient Strecken im Osten Englands und in Schottland, mit Halten unter anderem in London, Cambridge, York und Edinburgh.
Premier Starmer sprach von einem "entsetzlichen" Vorfall. "Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen und mein Dank gilt den Rettungsdiensten für ihren Einsatz", erklärte er im Onlinedienst X.
Nach Regierungsangaben hat die Messergewalt in England und Wales seit 2011 stetig zugenommen. Starmer sprach in diesem Zusammenhang von einer "nationalen Krise". Im Rahmen der Bemühungen seiner Regierung, die Messerkriminalität binnen zehn Jahren zu halbieren, wurden in England und Wales nach Angaben des Innenministeriums fast 60.000 Messer "beschlagnahmt oder abgegeben". Das Tragen eines Messers in der Öffentlichkeit kann mit bis zu vier Jahren Gefängnis bestraft werden. Die Zahl der tödlichen Messerangriffe ging nach Angaben der Regierung im vergangenen Jahr um 18 Prozent zurück.
Anfang Oktober hatte ein mit einem Messer bewaffneter Angreifer vor einer Synagoge in Manchester einen Mann getötet. Ein weiterer Mann wurde durch einen fehlgeleiteten Schuss der Polizei getötet. Die britischen Behörden stuften den Angriff als "terroristisch" ein.
D.Riva--GdR